Indisches Blumenrohr (Canna indica)
Indisches Blumenrohr (Canna indica) wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Sie wurde bereits um 1570 in Europa als Zierpflanze eingeführt. Seit etwa 200 Jahren wird intensiv gekreuzt und so entstanden bis heute etwa 1000 eingetragene Sorten. Der Trivialname und botanische Name Indisches Blumenrohr (Canna indica) kommt durch den Irrtum des Entdeckers von „West-Indien“ (Westindische Inseln) zustande.
Allgemein

Canna indica bildet verzweigte Rhizome als Überdauerungsorgane. Die Rhizome werden bis zu 60 cm lang und sind in knollige Segmente gegliedert. In ihnen wird Stärke gespeichert.
Die Planzen erreichen, je nach Sorte, Wuchshöhen von bis zu etwa 2 Metern.
Der auffällige Gesamtblütenstand ist aus 6 bis 20 Teilblütenständen zusammengesetzt. Die Blüten sind meist gelb bis rot und blühen in ihrer Heimat in den Monaten August bis Oktober.
Der Bestäubungsmechanismus ist sehr spezialisiert. Die Blüte der Pflanze wurde ursprünglich durch Kolibris bestäubt. Wo dieses fehlen erfolgt die Bestäubung in der Regel durch Insekten.
Die Kapselfrucht besitzt eine weich-stachelige Oberfläche und enthält in der Regel 5 bis 25 Samen. Die Samen reifen im Oktober.
Herkunft & Standort
Canna indica stammt aus Südamerika; ihre Heimat liegt in Kolumbien, Venezuela, Brasilien und Argentinien sowie auf den Westindischen Inseln und in Mittelamerika. Sie wird mittlerweile weltweit angepflanzt und ist in vielen frostfreien Gebieten der Welt verwildert.
Sie bevorzugt leichte sandig-lehmige Böden, kann aber auch auf schweren Böden wachsen, soweit diese nicht nass sind.
Verwendung
Als Nutzpflanze wird sie heute vor allem auf den pazifischen und Westindischen Inseln sowie in Australien angebaut. Genutzt werden hauptsächlich die stärkehaltigen Rhizome.
In unseren Gärten wird sie fast ausschließlich nur als Zierpflanze genutzt. Beim ersten Frost stirbt der oberirdische Teil der Pflanze ab. Das ist auch der Moment an dem das Rhizom ausgegraben und kühl, aber frostfrei, überwintert werden muss.
Wissenswertes
Die Canna indica wurde schon lange vor der Zeitenwende von Indigenen der östlichen Anden kultiviert. Abbildungen wurden auf Töpferwaren gefunden, die aus der Zeit von 2500 v. Chr. datiert worden sind.
Von den Indigenen wurden die Samen früher als Goldgewichte verwendet, ähnlich wie die Samen von Ceratonia siliqua (Karat), da sie wie diese ein konstantes Gewicht haben.
Auch heute noch werden in einigen Gegenden die runden Samen durchbohrt und als Perlen verwendet. Sie werden aber auch als Füllung von Rasseln benutzt.
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